Die Rolle der Ernährung beim Magenbypass

Bevor du dich einer Magenbypass-Operation unterziehst, musst du dich zunächst für den Eingriff qualifizieren und die damit verbundenen Risiken und Vorteile verstehen.

Erwachsene, die für diese Operation in Frage kommen, sind in der Regel mehr als 100 Pfund übergewichtig oder haben einen Body-Mass-Index (BMI) über 35.

Du kannst auch für eine Operation in Frage kommen, wenn dein BMI zwischen 30 und 35 liegt, deine Gesundheit durch dein Gewicht gefährdet ist und eine Änderung deines Lebensstils nicht zu einer Gewichtsabnahme geführt hat, so die American Society for Metabolic and Bariatric Surgery (ASMBS).

Um ein geeigneter Kandidat zu sein, solltest du auch bereit sein, deine Ernährungsgewohnheiten neu zu lernen. Neue Ernährungsgewohnheiten können dazu beitragen, dass die Operation positive und lebenslange Auswirkungen hat.

Vor deiner Operation musst du eine spezielle Diät planen, die du sowohl vor als auch nach der Operation einhalten musst.

Die Diät vor der Operation ist darauf ausgerichtet, die Fettmenge in und um deine Leber zu reduzieren. Dadurch wird das Risiko von Komplikationen während der Operation verringert.

Nach der Operation wird dein Arzt die allgemeinen Ernährungsrichtlinien für dich anpassen. Die postoperative Diät besteht normalerweise aus mehreren wöchentlichen Phasen. Sie hilft dir, dich zu erholen, die Bedürfnisse deines nun kleineren Magens zu erfüllen und gesündere Essgewohnheiten zu entwickeln.

Ernährung vor der Operation

Wenn du vor der Operation abnimmst, hilft das, die Fettmenge in und um deine Leber und deinen Bauch zu reduzieren. Dies kann es dir ermöglichen, eine Laparoskopie anstelle einer offenen Operation durchzuführen. Die laparoskopische Operation ist weniger invasiv, erfordert eine kürzere Erholungszeit und ist schonender für deinen Körper.

Wenn du vor der Operation abnimmst, bist du nicht nur während des Eingriffs sicherer, sondern kannst dich auch auf eine neue Art der Ernährung einstellen.

Dein genauer Ernährungsplan und dein Ziel für die Gewichtsabnahme vor der Operation werden von deinem Arzt oder deiner Ärztin festgelegt, wahrscheinlich mit Hilfe eines Ernährungsberaters oder einer Ernährungsberaterin.

Dein Ernährungsplan kann beginnen, sobald du die Freigabe für den Eingriff erhalten hast. Wenn du nicht genügend Gewicht verlierst, kann der Eingriff verschoben oder abgesagt werden. Aus diesem Grund solltest du so schnell wie möglich mit dem Ernährungsplan beginnen.

Richtlinien

Die Richtlinien sind von Person zu Person unterschiedlich, aber sie können Folgendes beinhalten:

  • Verzichte oder reduziere deinen Konsum von gesättigten Fetten, einschließlich Vollmilchprodukten, fettem Fleisch und frittierten Lebensmitteln.
  • Verzichte auf oder reduziere deinen Verzehr von kohlenhydratreichen Lebensmitteln wie zuckerhaltigen Desserts, Nudeln, Kartoffeln, Brot und Brotprodukten.
  • Verzichte auf zuckerhaltige Getränke wie Säfte und Limonaden.
  • Übe Portionskontrolle.
  • Vermeide Fressattacken.
  • Rauche keine Zigaretten.
  • Vermeide Substanzen, die nicht von deinem Arzt empfohlen werden.
  • Vermeide alkoholische Getränke.
  • Trinke keine Getränke zu deinen Mahlzeiten.
  • Nimm täglich ein Multivitaminpräparat ein.
  • Nimm Proteinshakes oder Proteinpulver zu dir.

Was du essen solltest

Die Ernährung vor der Operation besteht größtenteils aus Eiweißshakes und anderen eiweißreichen, kalorienarmen und leicht verdaulichen Lebensmitteln.

Eiweiß hilft, das Muskelgewebe zu stärken und zu schützen. Das kann deinem Körper helfen, Fett statt Muskeln als Brennstoff zu verbrennen. Eiweiß trägt auch dazu bei, deinen Körper stark zu halten, was die Erholung beschleunigen kann.

Je näher der Operationstermin rückt, desto mehr musst du dich an eine überwiegend flüssige oder nur flüssige Ernährung halten. Abhängig von deinem Gewicht und deinem allgemeinen Gesundheitszustand kann dein Arzt dir in dieser Zeit erlauben, etwas Festes zu essen. Dazu können Fisch, verdünnte warme Getreideflocken oder weichgekochte Eier gehören.

Vor der Operation solltest du deinen Narkosearzt fragen, was du vor der Operation essen darfst und was nicht. Diese Vorschläge können je nach deiner Situation variieren. Dein Arzt kann dir zum Beispiel raten, bis zu 2 Stunden vor der Operation kohlenhydratreiche Flüssigkeiten zu trinken.

Ernährung nach der Operation

Der Diätplan nach der Operation besteht aus mehreren Phasen. Wie lange jede Phase dauert und was du essen und trinken darfst, wird von deinem Arzt oder Ernährungsberater festgelegt.

In allen Phasen wird betont, wie wichtig es ist, deine Portionen zu kontrollieren. Diese Gewohnheit hilft dir, weiter abzunehmen, und bereitet dich darauf vor, wie du dich für den Rest deines Lebens ernähren wirst.

Stufe 1: Flüssige Ernährung

In Phase 1 ist deine Nahrungsaufnahme darauf ausgerichtet, deinen Körper bei der Heilung von der Operation zu unterstützen. Deine Ernährung kann dir helfen, postoperative Komplikationen zu vermeiden.

In den ersten Tagen darfst du jeweils nur ein paar Unzen klarer Flüssigkeiten trinken. Das hilft deinem Magen zu heilen, ohne dass er durch das Essen überdehnt wird.

Nach den klaren Flüssigkeiten wirst du zu weiteren Flüssigkeitsarten übergehen, darunter:

  • entkoffeinierter Kaffee und Tee
  • Magermilch
  • dünne Suppe und Brühe
  • ungesüßter Saft
  • zuckerfreie Gelatine
  • zuckerfreie Eisbecher

Stufe 2: Pürierte Ernährung

Wenn dein Arzt entscheidet, dass du bereit bist, kannst du zu Stufe 2 übergehen. Diese Stufe besteht aus pürierten Lebensmitteln, die eine dicke, puddingartige Konsistenz haben.

Viele Lebensmittel können zu Hause mit einer Küchenmaschine, einem Mixer oder einem anderen Gerät püriert werden.

Scharfe Gewürze können den Magen reizen, also vermeide sie ganz oder probiere sie nach und nach aus. Vermeide Obst und Gemüse, das viele Kerne hat, wie Erdbeeren oder Kiwi. Du solltest dich auch von Lebensmitteln fernhalten, die zu faserig sind, um sie zu verflüssigen, wie Brokkoli und Blumenkohl.

Wähle stattdessen Lebensmittel, die sich gut verflüssigen lassen, wie z. B.:

Früchte Apfelmus, Bananen, Obstkonserven, Pfirsiche, Aprikosen, Birnen, Ananas, Melonen
Gemüse Spinat, Karotten, Sommerkürbis, grüne Bohnen
Eiweiß Joghurt, Hüttenkäse, Ricotta-Käse, Rindfleisch, Huhn, Truthahn, Weißfisch (Kabeljau, Tilapia, Schellfisch), Rührei

Babynahrung der Stufe 1 (die keine festen Bestandteile enthält) und Gemüsesäfte wie V8 sind ebenfalls eine gute Wahl.

In dieser Phase ist es jedoch wichtig, dass du keine Flüssigkeiten zu den Mahlzeiten trinkst.

Stufe 3: Ernährung mit weichen Lebensmitteln

Wahrscheinlich wirst du mehrere Wochen lang nur pürierte Nahrung zu dir nehmen. Sobald dein Arzt entscheidet, dass du bereit bist, kannst du anfangen, weiche, leicht zu kauende Lebensmittel in deinen Speiseplan einzubauen. Dazu können gehören:

  • weichgekochte Eier
  • Hackfleisch
  • gebackener oder gedämpfter Weißfisch
  • Obstkonserven, wie Pfirsiche oder Birnen

Es ist wichtig, kleine Bissen zu essen. Iss immer nur ein bisschen und achte auf eine gute Portionsgröße.

Phase 4: Stabilisierung

Phase 4 der Magenbypass-Diät beinhaltet die Wiedereinführung von fester Nahrung. Sie beginnt normalerweise etwa 2 Monate nach der Operation.

Da dein Magen viel kleiner ist, musst du dein Essen immer noch in kleine Stücke schneiden oder hacken. Große Essensstücke können eine Verstopfung verursachen, die zu Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen führen kann.

Führe neue Lebensmittel langsam ein. So kannst du am besten herausfinden, welche Lebensmittel dein Magen verträgt und welche du lieber meiden solltest. Lasse alle Lebensmittel weg, die Bauchbeschwerden, Erbrechen oder Übelkeit verursachen.

Zu vermeidende Lebensmittel und Getränke im Stadium 4

Bestimmte Lebensmittel und Getränke sollten noch nicht probiert werden, zum Beispiel solche, die schwer verdaulich sind. Dazu gehören:

  • faseriges oder fadenförmiges Gemüse, wie Erbsenschoten
  • Popcorn
  • Maiskolben
  • kohlensäurehaltige Getränke, wie Limonaden und Seltzer
  • zähes Fleisch
  • Frittierte Lebensmittel
  • knusprige Lebensmittel, wie Brezeln, Müsli, Samen und Nüsse
  • Trockenfrüchte
  • Brot und Broterzeugnisse, wie z.B. Muffins

Etwa 4 Monate nach der Operation kannst du wieder normal essen.

Trotzdem ist es wichtig, die Portionen zu kontrollieren. Achte darauf, dass deine Ernährung hauptsächlich aus Obst, Gemüse, magerem Eiweiß und gesunden Kohlenhydraten besteht. Vermeide ungesunde Lebensmittel, die viel Fett, Kohlenhydrate und Kalorien enthalten.

Wenn du dich gesund ernährst, kannst du deine Gesundheit erhalten, ohne wieder zuzunehmen.

Allgemeine Richtlinien für eine postoperative Ernährung

Die Richtlinien für deine postoperative Ernährung werden dir auch das ganze Leben lang dienen. Sie umfassen:

  • Iss und trinke langsam.
  • Übe dich in Portionskontrolle.
  • Höre auf deinen Körper. Wenn du ein Essen nicht verträgst, z. B. etwas Scharfes oder Gebratenes, dann iss es nicht.
  • Vermeide fett- und zuckerhaltige Lebensmittel.
  • Genieße Getränke zwischen den Mahlzeiten, aber nicht während der Mahlzeiten.
  • Trinke täglich genug, um eine Dehydrierung zu vermeiden.
  • Iss immer nur kleine Stücke auf einmal und kaue jedes Stück gründlich.
  • Nimm die Vitamine ein, die dir dein Arzt empfiehlt.

Änderungen im Lebensstil nach der Operation

Du fühlst dich vielleicht motiviert, ein Sportprogramm zu beginnen oder wieder aufzunehmen. Direkt nach der Operation musst du deinen Körper heilen lassen. Geh es langsam an.

In den ersten Monaten sind leichte Übungen eine gute Option. Dazu gehören Gehen und Schwimmen. Du kannst auch von einfachen Yogastellungen, Dehnungen und tiefen Atemübungen profitieren.

Im Laufe der nächsten Monate kannst du dich langsam an Kraft- und Ausdauertraining herantasten.

Denke nicht nur an das Training, sondern auch an die Bewegung. Einfache Änderungen des Lebensstils können die körperliche Fitness steigern, wie z. B.:

  • zu Fuß gehen, statt mit dem Bus zu fahren
  • weiter vom Zielort entfernt parken
  • die Treppe statt des Aufzugs nehmen

Mögliche Komplikationen bei der Operation

Wenn du dich vor und nach der Operation richtig ernährst, kannst du Komplikationen wie Dehydrierung, Übelkeit und Verstopfung vermeiden.

Obstruktion

Manchmal kann die Verbindung zwischen deinem Magen und deinem Darm verengt werden. Das kann auch dann passieren, wenn du darauf achtest, was du isst.

Wenn du länger als zwei Tage unter Übelkeit, Erbrechen oder Bauchschmerzen leidest, solltest du deinen Arzt informieren. Dies sind alles Anzeichen für eine mögliche Verstopfung.

Dumping-Syndrom

Portionskontrolle, langsames Essen und Trinken und der Verzicht auf zucker- und fettreiche Lebensmittel können dir auch helfen, das sogenannte Dumping-Syndrom zu vermeiden. Das Dumping-Syndrom tritt auf, wenn Lebensmittel oder Getränke zu schnell oder in zu großen Mengen in deinen Dünndarm gelangen.

Auch gleichzeitiges Essen und Trinken kann ein Dumping-Syndrom verursachen. Das liegt daran, dass sich dadurch das Aufnahmevolumen erhöht.

Das Dumping-Syndrom kann in jeder Phase der postoperativen Diät auftreten. Zu den Symptomen gehören:

  • Schwitzen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Schwindelgefühl
  • Durchfall

Um das Dumping-Syndrom zu vermeiden, ist es eine gute Faustregel, sich für jede Mahlzeit mindestens eine halbe Stunde Zeit zu nehmen.

Wähle fettarme und zuckerarme oder zuckerfreie Lebensmittel. Warte etwa 30 bis 45 Minuten, bevor du etwas trinkst, und trinke Flüssigkeiten immer sehr langsam.

Die Quintessenz

Eine Magenbypass-Operation kann dir einen neuen Start in Richtung Gesundheit und Fitness ermöglichen.

Die Einhaltung der empfohlenen Diät vor und nach der Operation trägt wesentlich zu deinem Erfolg bei. Die richtige Ernährung kann dich vor chirurgischen Komplikationen schützen und dir beibringen, wie du für den Rest deines Lebens gut essen und trinken kannst.

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