Je nachdem, wie gut du extreme Temperaturen verträgst, kann es sich entweder belebend oder quälend anfühlen, deinen Körper erst in heißes Wasser und dann in ein eiskaltes Bad zu tauchen.

Bei der Kontrast-Hydrotherapie wird der Körper abwechselnd mit heißem und kaltem Wasser behandelt. Diese Methode hat viele Fans, darunter auch Sportler, die sagen, dass sie dadurch schneller wieder fit werden.

Hier ein Blick auf die Wissenschaft hinter dieser beliebten therapeutischen Maßnahme.

Wie funktioniert die Kontrastmitteltherapie?

Der Schlüssel zur Kontrastbadetherapie liegt in den schnellen Veränderungen, die in deinem Kreislauf entstehen, wenn du von sehr warmem Wasser in sehr kaltes Wasser wechselst.

Wenn du deinen Körper ganz oder teilweise in kaltes Wasser tauchst, reagieren kleine Blutgefäße, die Kapillaren, auf die Kälte, indem sie sich verkleinern. Dies wird als Vasokonstriktion bezeichnet.

Wenn du in warmes Wasser eintauchst, passiert das Gegenteil. Deine Blutgefäße öffnen sich. Dies wird als Vasodilatation bezeichnet.

Unterschiedliche Wassertemperaturen führen auch dazu, dass sich die Schlagfrequenz deines Herzens verändert. Studien zeigen, dass kaltes Wasser deine Herzfrequenz beschleunigt, während heißes Wasser sie verlangsamt.

Wie helfen dir also diese Veränderungen des Kreislaufs?

Wenn du schnell zwischen einem Warm- und einem Kaltwasserbad wechselst, öffnen und schließen sich deine Blutgefäße in einer pulsierenden, pumpenartigen Bewegung. Einige Befürworter glauben, dass diese Pumpbewegung bei verschiedenen Verletzungssymptomen helfen kann.

Was sind die wissenschaftlich untermauerten Vorteile?

Die Kontrastbadtherapie gilt als passive Therapieform. Abgesehen von einigen sanften Bewegungen, die du ausführen kannst, bewegst oder dehnst du deine Muskeln bei dieser Behandlung nicht aktiv.

Forschung hat gezeigt, dass aktive Therapien in der Regel effektiver sind als passive, vor allem wenn es um Schmerzmanagement geht. Passive Interventionen sollten als Ergänzung zu aktiven Therapien eingesetzt werden.

Dennoch gibt es einige Hinweise darauf, dass die Kontrastmitteltherapie bei bestimmten Erkrankungen und Symptomen helfen kann. Hier ist, was die Beweise aussagen.

Verringert Müdigkeit

Athleten könnten feststellen, dass die Kontrastmittel-Hydrotherapie hilft, die Müdigkeit nach dem Spiel zu lindern.

A 2017 meta-analysis der Forschung ergab, dass die Gegenüberstellung von heißen und kalten Bädern Mannschaftssportlern half, sich 24-48 Stunden nach dem Spiel von der Müdigkeit zu erholen.

Das Eintauchen in kaltes Wasser allein brachte nicht den gleichen Nutzen.

Verringert Muskelkater

Intensives Training schädigt deine Muskelfasern. Aber du fühlst dich vielleicht erst einen Tag später wund. Das nennt man verzögert auftretenden Muskelkater (Delayed Onset Muscle Soreness, DOMS).

Forscher haben sowohl DOMS als auch Muskelschwäche bei Spitzensportlern nach anstrengenden Trainingseinheiten gemessen. Sie fanden dass die Therapie mit Kontrastbädern sowohl den Schmerz als auch die Schwäche besser verbesserte als passives Ruhen allein.

Zwei Faktoren sollten beachtet werden.

  • Erstens stellten die Forscher fest, dass die besten Ergebnisse erzielt wurden, wenn die Temperatur des heißen Wassers unter 40°C (104°F) lag.
  • Zweitens waren andere beliebte Therapien, wie z. B. das Eintauchen in kaltes Wasser allein, bei der Linderung dieser Symptome etwa genauso wirksam wie die Kontrastbadtherapie.

Entfernt überschüssige Milchsäure

Wenn du kräftig trainierst, sammelt sich Milchsäure in deinem Körper an. Die Ansammlung von Milchsäure ist normal, aber sie kann dazu führen, dass du dich müde und wund fühlst.

Du kannst die Symptome der Milchsäureansammlung in deinem Körper lindern, indem du dich ausruhst, Wasser trinkst, ein Magnesiumpräparat einnimmst und ein paar andere einfache Maßnahmen befolgst.

Zwei Studien die 2007 durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass die Kontrastmitteltherapie auch dazu beitragen kann, die Milchsäure in deinem Körper zu verringern, damit du dich vom Muskelkater und der Müdigkeit nach anstrengenden Übungen erholen kannst.

Verringert Schwellungen

Wenn du dich verletzt, ist ein Teil der normalen Entzündungsreaktion deines Körpers ein Ansturm von Flüssigkeit und weißen Blutkörperchen auf die verletzte Stelle. Die Ansammlung dieser Flüssigkeit kann Druck auf die Verletzung ausüben und Schmerzen verursachen.

Es gibt einige Hinweise darauf, dass Kontrastmittelbäder die Schwellung reduzieren. In einer 2016 Studie bei 115 Personen mit Knöchelverstauchungen zeigte sich, dass die Kontrastmitteltherapie die Schwellung etwa 3 Tage nach der Verletzung verringert.

Wie man es macht

Menschen, die ein Kontrastbad nehmen, tun dies normalerweise mit Hilfe eines Physiotherapeuten oder Sporttrainers.

In einer Physiotherapie- oder Rehabilitationsklinik kann deine Therapiesitzung das Eintauchen des ganzen Körpers in verschiedene Whirlpools oder Wannen beinhalten. Oder es kann eine gezieltere Maßnahme sein, bei der du nur deinen verletzten Körperteil eintauchst.

Dein Therapeut könnte dich auch anweisen, einige sanfte Übungen zu machen, während du im Wasser bist.

Obwohl viele Menschen die Kontrastmitteltherapie unter der Aufsicht eines professionellen Therapeuten durchführen, kannst du sie auch alleine ausprobieren. Sprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin, um sicherzustellen, dass es für dich sicher ist.

Das brauchst du:

  • zwei Behälter oder Wannen, die groß genug sind, um entweder deinen ganzen Körper oder dein verletztes Körperteil unterzutauchen
  • ein Thermometer, um die Wassertemperatur zu messen
  • Handtücher

Das Wasser im kalten Behälter sollte zwischen 50-59°F (10-15°C) und das Wasser im heißen Behälter zwischen 95-113°F (35-45°C) sein.

In einem Meta-Analyse von Kontrasttherapien lagen 95 Prozent der Wassertemperaturen in diesen Bereichen. Es ist wichtig, ein Thermometer zu benutzen, um die Wassertemperatur zu messen, damit du dich nicht versehentlich verbrennst oder zu kaltes Wasser verwendest.

Sobald das Wasser die richtige Temperatur hat, führst du die folgenden Schritte aus:

  • Tauche entweder deinen ganzen Körper oder das verletzte Körperteil für 1 bis 3 Minuten in warmes Wasser.
  • Anschließend tauchst du sofort für 1 Minute in kaltes Wasser.
  • Wiederhole diesen Vorgang etwa 20 Minuten lang und beende ihn mit kaltem Wasser.

Gibt es Risiken?

Das Hauptrisiko der Kontrastbadetherapie besteht darin, dass du deine Haut schädigen könntest, wenn die Wassertemperatur entweder zu heiß oder zu kalt ist. Es könnte auch zu Herzrhythmusstörungen führen.

Die Kontrastmitteltherapie ist nicht bei jeder Erkrankung sicher. Es ist wichtig, dass du mit deinem Arzt oder deiner Ärztin sprichst, bevor du die Kontrastmitteltherapie ausprobierst, vor allem, wenn du vorhast, den Großteil deines Körpers einzutauchen. Das ist besonders wichtig, wenn du:

  • offene Wunden
  • Herzprobleme
  • Bluthochdruck
  • tiefe Venenthrombose

Die Quintessenz

Bei der Kontrastbadetherapie handelt es sich um eine Reihe von kurzen, wiederholten Tauchgängen in Wasser, bei denen zwischen warmen und kalten Temperaturen gewechselt wird.

Die Forschung unterstützt den Einsatz der Kontrastmitteltherapie, um die Muskelermüdung zu verringern und Schmerzen, Schwellungen und Milchsäureansammlungen nach intensivem Sport zu reduzieren.

Du kannst die Kontrastmittel-Hydrotherapie unter der Aufsicht eines geschulten Therapeuten anwenden. Du kannst sie auch zu Hause ausprobieren, indem du deinen Körper oder das verletzte Körperteil für 1 bis 3 Minuten in warmes Wasser tauchst, dann für 1 Minute in kaltes Wasser wechselst und diesen Vorgang mehrmals wiederholst.

Es gibt einige Risiken für Menschen mit bestimmten Erkrankungen. Sprich auf jeden Fall mit deinem Arzt oder deiner Ärztin, bevor du diese Maßnahme auf eigene Faust ausprobierst.

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