Krämpfe entstehen, wenn sich ein Muskel von selbst zusammenzieht. Das daraus resultierende Gefühl ist in der Regel nicht schlimm, kann aber ziemlich schmerzhaft sein (1, 2).
Die Ursache von Krämpfen – insbesondere von Beinkrämpfen – ist zwar nicht genau bekannt, aber Dehydrierung, niedrige Elektrolytwerte und Muskelermüdung sind gängige Theorien, vor allem wenn Krämpfe während oder nach körperlicher Aktivität auftreten (1, 3).
Um Wadenkrämpfen vorzubeugen oder sie zu behandeln, greifen viele Menschen zu Sportgetränken, Saft aus Essiggurken oder Massagen, aber ein Mittel, mit dem du vielleicht nicht so vertraut bist, ist Senf (3).
Normalerweise wird Senf als Gewürz für Burger und Sandwiches verwendet, aber viele Menschen behaupten, dass er Krämpfe lindern kann. Die Wissenschaft, die dahinter steckt, ist jedoch nicht vollständig geklärt.
Dieser Artikel gibt einen Überblick über die aktuelle Forschung zur Rolle von Senf als Mittel gegen Beinkrämpfe.
Hilft Senf bei Krämpfen?
Derzeit gibt es keine Beweise dafür, dass Senf Wadenkrämpfe reduzieren oder verhindern kann (3).
Es gibt jedoch mehrere Theorien darüber, warum manche Menschen nach der Einnahme eine Erleichterung verspüren.
Einige haben die Theorie aufgestellt, dass die Elektrolyte in Senf, insbesondere Natrium und Kalium, Beinkrämpfe nach dem Sport verhindern können.
Eine Studie mit neun gesunden Erwachsenen ergab jedoch, dass der Verzehr von Senf nach einer zweistündigen sportlichen Betätigung die durch Schwitzen und Dehydrierung entstandenen Elektrolytverluste nicht vollständig ausgleichen konnte (4).
Eine andere Theorie besagt, dass das Kurkuma im Senf aufgrund der entzündungshemmenden Eigenschaften des Gewürzes die Muskeln entspannen und Beinkrämpfe lindern kann. Allerdings gibt es derzeit keine Forschungsergebnisse, die diese Theorie unterstützen.
Kürzlich haben Forscherinnen und Forscher vermutet, dass Senf bei Beinkrämpfen helfen kann, indem er die Sensoren im hinteren Teil deines Halses aktiviert. Es wird vermutet, dass die Isothiocyanate im Senf diese Aktivierung bewirken (5, 6, 7, 8).
Dadurch wird in deinem Körper ein Signal ausgesendet, das verhindert, dass die Nerven in deinen Muskeln übermäßig erregt werden und zu Muskelkrämpfen führen (6, 7, 8).
Es sind jedoch noch weitere Forschungen nötig, um zu beweisen, dass Senf für diesen Zweck wirksam ist und über diesen Mechanismus funktioniert.
Zusammenfassung
Es gibt keine Beweise für die Annahme, dass Senf ein wirksames Mittel gegen Wadenkrämpfe ist. Neuere Erkenntnisse deuten jedoch darauf hin, dass bestimmte Moleküle in Senf verschiedene Wirkungen auslösen können, die Muskelkrämpfe verhindern könnten.
Was du über die Verwendung von Senf bei Krämpfen wissen solltest
Derzeit gibt es nur wenige wissenschaftliche Beweise für die Wirksamkeit von Senf bei der Behandlung oder Vorbeugung von Muskelkrämpfen.
Dennoch schwören einige Menschen darauf, dass dieses beliebte Gewürz wirklich wirkt.
Einige Gesundheitsexperten warnen zwar, dass Senf die Dehydrierung verschlimmern kann, aber das ist nicht bewiesen. Insgesamt gilt der Verzehr von Senf für die meisten Menschen als sicher (4).
Da es keine Studien gibt, die eine wirksame Dosis belegen, ist es unklar, wie viel Senf zur Vorbeugung oder Behandlung von Krämpfen benötigt wird. Die meisten Erfahrungsberichte besagen jedoch, dass 1-2 Teelöffel (5-10 Gramm) ausreichen, um eine Wirkung zu erzielen.
Zusammenfassung
Senf gilt für die meisten Menschen als sicher. Aufgrund mangelnder Forschung ist jedoch unklar, wie viel Senf du zur Vorbeugung oder Behandlung von Beinkrämpfen einnehmen musst.
Die Quintessenz
Obwohl viele Menschen behaupten, dass die Einnahme von Senf gegen Wadenkrämpfe helfen kann, gibt es derzeit keine Beweise, die seine Verwendung für diese Zwecke belegen.
Jüngste Studien legen jedoch einen Mechanismus nahe, der darauf hindeutet, dass dieses beliebte Gewürz gegen Wadenkrämpfe helfen könnte.
Obwohl es keine wissenschaftlichen Beweise für seine Wirksamkeit gibt, ist die gelegentliche Verwendung von Senf zur Vorbeugung oder Beseitigung von Muskelkrämpfen nach dem Sport für die meisten Menschen wahrscheinlich unbedenklich.
